Aufnahmetechnik und Umsetzung

Bei jeder der 10 von uns gestalteten Aufnahmen kam das gleiche Equipment zum Einsatz. Die technische Ausrüstung bestand aus:

Aufgenommen wurde immer zeitgleich auf drei Kanälen, zwei für das Stereomikrofon und einer für das Geofón.

Die Karteneinbindung auf der Webseite erfolgte mithilfe von uMap, die Kartendaten basieren auf der OpenStreetMap. Die Einbindung der Aufnahmen auf der Karte erfolgte über FreeSound, die kombinierten Aufnahmen sind dort auch gesondert in einem Paket zu hören und zum Download verfügbar.

Methodik der Aufnahmen und Reflektion

Wir forschen vor allem daran, wie sich Klänge von Natur und Stadt vermischen, überlagern, eliminieren. Dabei kam unweigerlich der Gedanke auf, dass in einem Idealfall alle Aufnahmen zu einem gleichen Zeitpunkt gestartet werden, sodass die Bedingungen überall möglichst gleich und vergleichbar sein können. Aus unterschiedlichen Gründen hat sich dieses Projekt dagegen entschieden, und die Aufnahmen zwar am selben Tag, jedoch zu unterschiedlichen Tageszeiten aufgezeichnet:

  • Technische Voraussetzungen: Zu einem zeitgleichen Start der Aufnahmen wäre ein bedeutend größeres Team und deutlich mehr Aufnahmetechnik nötig gewesen. Spätestens die Hinzunahme einer Geofón-Aufnahme wäre hier im Rahmen des Projektes unmöglich gewesen.

  • Das Konzept “Klangspaziergang”: Dieses Projekt will auch einen realen Spaziergang in die Stadt hinein nachempfinden, um somit zu versuchen, einen digitalen “Sound Walk” nachzustellen (vgl. zu Sound Walks bspw. Westerkamp 2017). Mit dem Weg verändern sich die Geräusche, auch bedingt durch die Tageszeit: Der Gesang bestimmter Vögel verstummt. Der Berufsverkehr setzt ein und ebbt wieder ab. Eventuelle Schwankungen des Wetters (wie Regen oder Wind) können die Aufnahmen wie auch die reale Wahrnehmung theoretisch beeinflussen. All diese Faktoren würden durch eine Aufnahme zur gleichen Uhrzeit verloren gehen.

Dennoch wäre es mit einem anderen Konzept trotzdem ein interessanter Vergleich die einzelnen Stationen zeitgleich zur selben Tageszeit aufzuzeichnen was einen guten A-B Vergleich ermöglicht. Allerdings ist dies nur mit einem größerem Team und mehr Equipment möglich.

Technische Herausforderungen und Bearbeitungen der Aufnahmen

Natürlich läuft kein Projekt einwandfrei, und auch bei unseren Aufnahmen traten Herausforderungen auf, mit denen im Nachhinein umgegangen werden musste. Deswegen wurden einige Aufnahmen, gerade auch in der Kombination der Kanäle, nachbearbeitet.

Die einzelnen Aufnahmen des Stereomikrofons und des Geofóns sind unbearbeitet auf den Stationsseiten zu hören. In den kombinierten Aufnahmen wurde der Kanal des Geofóns mit einem Tiefpassfilter versehen, um Überlagerungen zu den Stereokanälen zu vermeiden. Der Tiefpassfilter wurde auf Frequenzen über 380 Hz gesetzt.